Altstadt für alle
Der Bewohnerinnen- und Bewohnerverein der Altstadt (BVA) unterstützt die bisherige Praxis in der Altstadt, die Aussenwirtschaftsflächen auf die Breite der vom Betrieb bewirtschafteten Liegenschaft zu begrenzen. Dies schützt die Bewohnerinnen- und Bewohner vor einem überbordenden Wachstum der Strassenbeizen und damit vor masslosem Lärm.
Wenn jedes Restaurant auch noch vor dem oder den Nachbarhäusern ein Strassenrestaurant eröffnen kann, wird die Restaurantfläche auf öffentlichem Grund in der Altstadt theoretisch mehr als verdoppelt, Fassaden, Geschäfte und auch Hauseingänge kommen kaum mehr zur Geltung und werden schlecht zugänglich.
Nur ein ausgewogener Mix aus Wohnen, Läden und Gastgewerbe macht die Altstadt zu einem wunderbaren Ort zum Leben, Arbeiten und für die Freizeit. Eine Ausweitung der Gartenwirtschaften über die eigene Fassadenfläche hinaus kann der BVA nicht akzeptieren.
Schutz der Innenhöfe
Immer wieder werden von Restaurants und Bars Baugesuche bei der Stadt eingereicht, um eine Gartenwirtschaft in einem Innenhof der Altstadt einzurichten. Der aktuellste Fall ist eine Aargauer Firma aus Niederlenz, die an der General-Guisan-Strasse eine Gartenbeiz im Innenhof eröffnen will.
Die Nachbar:innen und mit ihnen der Bewohnerinnen- und Bewohnerverein der Altstadt lehnen dieses Ansinnen vehement ab. Die Innenhöfe müssen unbedingt vor Lärmbeschallung geschützt werden.
Wer in der Altstadt wohnt, wird nachts dauernd von den Gassen und Strassen her belärmt. Die ganze Woche und bis tief in die Nacht hinein ist das Partyvolk in der Altstadt unterwegs und macht einen sehr grossen und anhaltenden Lärm. Nur wer sein Schlafzimmerfenster in einen Innenhof hat, kann Ruhe finden und die Nacht durchschlafen.
Gerade für Kinder, aber auch für Erwachsene, ist eine gute Schlafqualität sehr wichtig. Wenn wir Altstadtbewohnenden keinen Schlaf mehr finden können, müssen wir die Altstadt verlassen. Dies ist natürlich für uns Bewohnerinnen und Bewohner untragbar. Aber auch für die Entwicklung der Altstadt wäre es verheerend, wenn sie nur noch von hippen Partyleuten bevölkert wäre. Der Charme und die Anziehungskraft würden schnell verloren gehen – zurück bleibt eine hohle Kulisse für alkoholisiertes und kommerzialisiertes Fröhlichsein.
Hedi Strahm, Präsidentin Bewohnerinnen- und Bewohnerverein (BVA)