Verkehrsberuhigung Stadthausstrasse
Es besteht grundsätzlich ein breiter Konsens, dass die Stadthausstrasse verkehrsberuhigt werden soll. Die Winterthurer Stimmbevölkerung sagte schon 1973 und 1985 Ja zur autofreien Stadthausstrasse, jetzt kann das Projekt endlich umgesetzt werden.
Der Publikation der jetzigen Verkehrsanordnung und des provisorischen Projektes ging ein langjähriger, intensiver, politischer Prozess voraus. Gegen das Projekt gingen dann trotzdem Rekurse ein, diese wurden jedoch erst vom Statthalteramt und dann vom Verwaltungsgericht abgewiesen.
In einem ersten Schritt wird nun primär eine Verkehrsberuhigung realisiert. Die Anpassungen von Signalisation und Markierung werden mit dringenden Belagsarbeiten koordiniert. Voraussichtlich bis zu den Herbstferien wird Tempo 30 eingeführt, das Verbot für Motorfahrzeuge mit Ausnahmen signalisiert und es werden Veloabstellplätze verschoben. Im Jahr 2023 müssen in der Stadthausstrasse dringend nötige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Dabei werden auch die Bushaltestellen an die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes angepasst. In diesem Zusammenhang wird dann das neue Tempo-30-Regime mit markierungstechnischen Anpassungen der Stadthausstrasse und insbesondere des Knotens Lind-/Stadthausstrasse verdeutlicht.
Die Planungsarbeiten zur längerfristig geplanten, umfassenden Sanierung und Aufwertung der Stadthausstrasse starten im kommenden Jahr. Die Erfahrungen aus der Verkehrsberuhigung sollen dabei ebenso einfliessen wie die Stimmen eines öffentlichen Mitwirkungsprozesses. Der Bewohnerinnen- und Bewohnerverein Altstadt (BVA) wünscht sich, dass endlich auch der Stadtpark baulich wieder näher an die Altstadt angebunden wird. Wichtig ist zudem, dass die Sicherheit der Kinder des Schulhauses Altstadt gesichert ist. Der BVA hat darum von der Stadt auch die Zusage eingefordert und erhalten, dass die Fussgängerstreifen beim Schulhaus weiterhin bestehen bleiben und somit die Strassenüberquerung der Schulkinder auch bei Tempo 30 deutlich sichtbar bleibt.
Ein Kritikpunkt seitens VCS war die geplante Aufhebung der untersten Veloabstellplätze beim National. Die Ersatzparkplätze, welche neu bis zum Museum Reinhart am Stadtgarten angeordnet werden, seien zu weit entfernt vom Bahnhof. Die Stadt argumentiert, dass dieser Streckenabschnitt zu eng und zu gefährlich für diese Abstellplätze ist und Bus und vor allem Velofahrende gefährdet sind. Auch hier erwarten wir bei den weiteren Planungen eine konstruktive Lösung, damit das Velofahren für Altstadtbesucher:innen und Pendler:innen attraktiv bleibt und sogar noch einfacher wird.
27.06.2022 / hs